Kurkuma Latte oder Golden Milk – vielleicht seid ihr in den letzten Monaten auch über dieses “Trendgetränk” gestolpert? So “trendy” ist die heiße Milch mit einer Messerspitze Gelbwurz (Kurkuma oder Tumeric) eigentlich gar nicht. Genau genommen stammt die Idee dahinter aus dem Jahrtausende alten Ayurveda aus Indien.
Ayurveda? Schon wieder so ein Begriff. Das Sanskrit-Wort bedeutet übersetzt “Wissen vom Leben” und beinhaltet ein ganzheitliches Lebenskonzept, inklusive Ernährungsweise, Lebensgewohnheiten, Körperreinigung, Denkweise und ja, auch Yoga. Gern gehe ich in einem anderen Blogpost einmal näher darauf ein. Kurkuma findet übrigens auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Anwendung. Heute möchte ich euch aber einfach nur einen leckeren Drink vorstellen, der euch Energie bringen kann, wenn ihr sie braucht.
Kurkuma Fakten
Ayurveda hin oder her. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Kurkuma viele gute Inhaltsstoffe, insbesondere das Curcurmin, vorzuweisen hat. Attribute, wie entzündungshemmend, schmerzstillend, reinigend, verdauungsfördernd werden in diesem Zusammenhang genannt.
Der Gelbwurz ist, wie der deutsche Name schon verrät, eine Pflanze, deren Wurzel von Interesse ist (ähnlich wie bei Ingwer oder Ginseng). Schneidet man die etwa fingerdicke Wurzel an, so kommt die orange-gelbe Farbe zum Vorschein. Achtung: frischer Kurkuma ist wirklich sehr färbend! (Zu Ostern habe ich die Eier damit gefärbt.)
Kurkuma wächst z.B. in den tropischen Gefilden Indiens und in Sri Lanka. Hier gehört die Wurzel insbesondere als Pulver zu den täglich (!) verwendeten Gewürzen. Auch in diversen Curry- bzw. Massala-Mischungen ist Kurkuma fast immer enthalten. Deswegen sind indische Curry-Gerichte ja auch immer von schöner gelber Farbe.
Möchtest du noch mehr über Kurkuma wissen? Ich habe mal versucht ein paar unabhängige Quellen im Netz zu finden. Unabhängig heißt hier: ohne Shop im Hintergrund, der Kurkuma-Produkte vertreibt:
- Kurkuma – Ein Überblick von Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann, Uniklinik Freiburg (2015)
- Artikel zum Gewürz im Ayurveda Journal
- “Gelbwurz” unter Wikipedia – der Klassiker
- “Curcumin” unter Wikipedia
Noch drei Hinweise für den Verzehr von Kurkuma
- Um die Bioverfügbarkeit des Curcumin zu erhöhen, wird empfohlen, Kurkuma zusammen mit Öl und/oder dem Stoff Piperin, enthalten in Pfeffer, zu verzehren. Im Ayurveda wird hier Sesamöl empfohlen. Der Langpfeffer (Pippali) soll besonders gut sein. Doch “normaler” schwarzer Pfeffer, am besten frisch gemahlen tut es auch.
- Kurkuma ist ein Gewürz, kein Lebensmittel. Nimmst du zuviel der gelben Wurzel zu dir, hat deine Leber ganz schön viel Arbeit, um das Ganze wieder abzubauen. Ein Zuviel kann toxisch wirken. Es kursieren derzeit viele Rezepte im Netz, die wahnsinnig viel Kurkuma verwenden – wie 2 TL Pulver oder 2 Knollen frische Wurzel für ein großes Glas Getränk. Weniger ist mehr. Der Tipp stammt übrigens auch von meinem Yogaleherer Santhosh.
- Wenn du dich mit Ayurveda und den s.g. Doshas schon ein bisschen auskennst: Kukurma erhöht Vata und wirkt ausgleichend für Pitta und Kapha. (Mehr dazu, wie gesagt, gern ein anderes Mal.)
Mein Rezept für ein stärkendes Kurkuma-Getränk
Wenn du merkst, eine Erkältung könnte in Anmarsch sein, oder du fühlst dich gerade etwas schlapp und energielos, dann möchte ich dir dieses Rezept gern empfehlen. Meine Geheimzutat ist eine Karotte – das nährt dich und macht den Trunk zu einer richtigen Zwischenmahlzeit. Für die Zubereitung benötigst du etwa einen Viertelstunde. Außerdem sollten Topf, Herd, ein Teesieb und ein Mixer in Reichweite sein.
Zutaten für 1 Liter Kurkuma-Drink:
- 1/2 L Wasser
- 1/2 L Mandel- oder Haferdrink oder Milch
- 1 Stück (etwa 2 cm) frische Kurkuma-Wurzel
- 1 Stück (2-3 cm) frischer Ingwer
- 2 Datteln (zum Süßen)
- 1 Bio Karotte
- 2 Stk. Pippali (Langpfeffer) oder Schwarzer Pfeffer, im Mörser zerstoßen
- 2 Kapseln Kardamom, im Mörser zerstoßen, so dass die Kapsel aufbricht
- 1 Prise Zimt oder 1 kleines Stückchen getrocknete Zimtrinde
- wenn du magst: 1 Stk. Sternanis
- wenn du magst: 2 Stk. Gewürznelken
Zubereitung
Wasser und Pflanzendrink bzw. Milch in einen Topf geben.
Karotte, Ingwer und Kurkuma-Wurzel jeweils waschen, schälen und in Scheiben schneiden. Beim Kurkuma schälen und schneiden empfehlen sich Handschuhe, wenn du gerade keine gelben Finger gebrauchen kannst.
Ab damit in den Topf. Nun folgen noch die ganzen Gewürze und die Datteln.
Das Ganze kochst du jetzt soweit auf, bis die Karotten einigermaßen weich sind.
Dann vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
Durch ein Sieb in den Mixer schütten. Die Stücken von Möhre, Ingwer, Kukurma und Pfeffer ebenfalls in den Mixer geben und jetzt schön durchpürieren. Was für eine Farbe!
Lass es dir schmecken (am besten warm)!
Hast du das Rezept ausprobiert? Dann freue ich mich über dein Feedback in den Kommentaren.
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